Nach einer Einzeltherapie kann in individueller Abstimmung zwischen unseren Ärzten und Therapeuten, dem Patienten und den Erziehungsberechtigten die Teilnahme an einer Gruppentherapie sinnvoll erscheinen. Sie ermöglicht im Gegensatz zur Einzeltherapie die Umsetzung und das Einüben von Verhaltensstrategien in Gruppensituationen und damit eine erleichterte Integration in den Lebensalltag.

Das freie Spiel mit kreativen Inhalten ist in der Gruppentherapie von großer Bedeutung. In der Auseinandersetzung mit anderen Kindern und Jugendlichen können Themen gesehen, dargestellt und reflektiert werden. Lösungsmöglichkeiten werden erarbeitet und eingeübt.

Es gibt verschiedene Schwerpunkte in der Gruppentherapie. Die Gruppen werden danach eingeteilt. Jedoch gehen die Schwerpunkte nach den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe oft ineinander über oder verändern sich.

Alle Gruppen werden von einer Theatertherapeutin und einer Kinder- und Jugendpsychologin angeleitet.

Schwerpunkte der Gruppentherapie

Individuelle Konzentrationsförderung
Stärkung der Sozialen Kompetenz und des Selbstwertes – Ressourcenarbeit
Verhaltensanalyse und Verhaltensmodifikation

Individuelle Konzentrationsförderung

Konzentration ist die Fähigkeit, die ungeteilte Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache auszurichten. Die Konzentrationsfähigkeit ist auch abhängig von der Situation, der Befindlichkeit und vom Umfeld mit den vielfältigen inneren und äußeren Ablenkungen. Mit theatertherapeutischen Inhalten, Spielen und Bewegung können die Kinder und Jugendlichen lernen, sich auf eine Sache oder Rolle zu konzentrieren, Ablenkung auszuschalten und Verhalten in spielerischer Weise einzuüben. Entspannungsübungen unterstützen die jeweiligen Therapieeinheiten.

Stärkung der Sozialen Kompetenz und des Selbstwertes – Ressourcenarbeit

Durch Rollenspiele, kreative Gestaltung und die Arbeit an Grenzen können Alltagssituationen erarbeitet werden. Ressourcen werden erkannt und gestärkt, Lösungsmöglichkeiten können gefunden werden. So können Kinder, die sich zurückziehen, Probleme haben in Kontakt zu gehen, aber auch Kinder, die die Sensibilität für die Gefühle anderer nicht erkennen, lernen sich auszudrücken. Durch theatertherapeutische Inhalte dürfen sie sich darstellen, sich etwas zutrauen und Grenzen setzen oder die anderer akzeptieren.

Verhaltensanalyse und Verhaltensmodifikation

Manchmal ist das Verhalten von Kinder und Jugendlichen von Reizbarkeit, Ablehnung, Opposition und Aggression geprägt. Es fehlt scheinbar das Bewusstsein von Unrecht. Es fällt ihnen schwer, Grenzen vom Gegenüber zu erkennen und einzuhalten. Abhängig von der jeweiligen Situation kommen unterschiedliche Lösungsansätze in Frage. Systemisches Darstellen mit theatertherapeutischen Inhalten, Einüben neuer Verhaltensweisen und Reflexion durch Videoanalyse.