ADHS

Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit → Hyperaktivität. Kernsymptome sind eine verminderte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit, gesteigerter Bewegungsdrang sowie → Impulsivität.

ADS

Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne → Hyperaktivität. Kernsymptome sind eine verminderte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit, → Impulsivität sowie ein normaler oder reduzierter Bewegungsdrang. Der Begriff ADHS wird gewöhnlich für beide Varianten (ADHS und ADS) verwandt.

Dopamin

Neurotransmitter (Botenstoff), der eine wichtige Rolle bei der Reizweiterleitung im Gehirn spielt.

EEG

Elektroenzephalogramm: das Aufzeichnen und Auswerten des Hirnstrombildes.

Hyperaktivität

Gesteigerter Bewegungsdrang und körperliche Unruhe.

Impulsivität, impulsives Verhalten

Spontanes, plötzliches Ausführen von Handlungen, ohne zu überlegen und/oder die Folgen zu bedenken. Führt bei ADHS-Kindern häufig zu Unfällen und Verletzungen.

Komorbiditäten

Begleiterkrankungen, die neben ADHS auftreten und gesondert diagnostiziert und behandelt werden müssen.

Lese-, Rechtschreib- und Rechen-Störung

Teilleistungsstörungen, bei denen durch spezifische und umschriebene Funktionsstörungen in bestimmten Hirnbereichen die Lese- und/oder Rechtschreibleistung des betroffenen Kindes beeinträchtigt sind bzw. eine spezifische Rechenstörung vorliegt. Beide Störungen gehen in der Regel mit normaler Intelligenz einher.

Multimodale Therapie

Behandlung, die sich aus einer jeweils individuellen Kombination unterschiedlicher Therapieformen zusammensetzt. Der multimodale Therapieansatz bei ADHS umfasst das Elterntraining, psychotherapeutische Maßnahmen (z. B. Verhaltenstherapie) und die medikamentöse Therapie.

Nachteilsausgleich

Vorschriften über Hilfen für behinderte Menschen zum Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile oder Mehraufwendungen.

Neurotransmitter

Im Nervensystem wirkende körpereigene Substanzen (Botenstoffe), die für die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen zuständig sind. Die wichtigsten im Zusammenhang mit ADHS sind → Dopamin und → Noradrenalin.

Noradrenalin

Neurotransmitter (Botenstoff), der eine wichtige Rolle bei der Reizweiterleitung im Gehirn spielt.

Pädagogische Supervision

Supervision ist eine professionelle Beratung zur Qualitätssicherung am Arbeitsplatz. Sie reflektiert den Zusammenhang von behandelnder Person, beruflicher Rolle, Organisation und Klientel im beruflichen Alltag. Die pädagogische Supervision bezieht sich dabei auf psychische, soziale und institutionelle Faktoren in pädagogischen Kontexten wie z.B. Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Universitäten und alle Einrichtungen und Situationen, die mit Bildung zu tun haben. Sie nützt der Verbesserung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit von Einzelpersonen, Gruppten, Arbeitsteams und Organisationen und fördert ihr Lernen in gemeinsamer Suche nach Alternativen. Damit dient sie der Prävention und dem Erhalt der Gesundheit pädagogischer Fachkräfte und Lernender (Kinder, Jugendlicher und Erwachsener).

Psychostimulanzien

Substanzen (Psychopharmaka), die über eine direkte Beeinflussung des Zentralnervensystems Erleben und Verhalten des Patienten verändern können. Bei Gesunden können sie den Antrieb steigern und psychisch anregend wirken. Bei ADHS hingegen wirken sie nicht anregend, sondern eher ausgleichend. Die Verordnung dieser Medikamente unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz.

Reframing

Der Begriff Umdeutung (von englisch „Reframing“), bezeichnet eine Technik, die aus der Systemischen Familientherapie stammt und von Virginia Satir eingeführt wurde. Dem Reframing kommt besonders in der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson ein hoher Stellenwert zu. Auch die systemisch-lösungsorientierte Pädagogik deutet mit Humor vieles um/neu. Durch Umdeutung wird einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder ein anderer Sinn zugewiesen, und zwar dadurch, dass man versucht, die Situation in einem anderen Kontext (oder „Rahmen“) zu sehen.

Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Substanzen (Psychopharmaka), die zu einer Regulation des → Noradrenalin-Systems im Gehirn beitragen können. Erste medikamentöse Behandlungsoption für ADHS, die kein Psychostimulanz ist.

Skalierungsfrage

Die Skalierung eines Aspekts, Verhaltens, Zieles von 0 bis 10 ist eine Technik aus der systemisch-lösungsorientierten Therapie, die auch pädagogisch genutzt wird. Die Skalierungsfrage dient der Unterschiedsbildung und Entwicklung des Zielzustandes.

Soziometrie

Eine Methode der Sozialpsychologie, mit der man soziale Beziehungen in einer Gruppe von Menschen in Bezug auf vorher definierte Kriterien sichtbar macht.

Stimulanzien

Psychostimulanzien

Teilleistungsstörungen

Leistungsstörungen, die bestimmte Funktionen des Gehirns betreffen (Lesen, Schreiben, Rechnen). Zusammen mit ADHS können → Lese-, Rechtschreib- und Rechen-Schwächen vorkommen.

Tic-Störungen

Unwillkürliche Muskelzuckungen, besonders im Gesicht, die bei ADHS häufig begleitend auftreten.

Tourette-Syndrom (TS)

Eine neuropsychiatrische Erkrankung, die durch komplexe (vokal/motorische) Tics charakterisiert ist. Tics sind spontane, plötzliche und häufig heftige Bewegungen oder Lautäußerungen. Benannt nach dem französischen Arzt Gilles de la Tourette, der die Symptomatik erstmals um 1885 beschrieb.

Verhaltenstherapie

Psychotherapeutische Behandlung, bei der unerwünschte Verhaltensweisen abgebaut und gezielt durch neu erlernte ersetzt werden. Baustein der → multimodalen Therapie bei ADHS.